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Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!…

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!…“
(Phil 4,4)

Freude ist ansteckend. Ganz egal auf welcher Ebene Freude zum Ausdruck kommt, Freude ist einfach ansteckend. Ich meine nicht zwangsläufig die Sorte Freude, die sich durch lautes Gelächter bemerkbar mach; ich meine vor allem auch die, die sich manchmal einstellt und ich weiss gar nicht warum. Die Freude, die innerlich gluckst, mich erhebt, mir den Mut gibt, alles entgegenzunehmen und alles loszulassen.

Die, die mich beschwingt und mir eine Art liebevoller Offenheit gegenüber der Welt schenkt. Die Freude über das, was genauso gut auch ärgerlich sein könnte.

Freude strahlt. Sie strahlt von innen heraus in die Welt, sie strahlt von Mensch zu Mensch. Sie löst auf, was sich verkrampft. Sie richtet auf.

Freude ist Begeisterung. Freude ist nicht bitter, nicht hämisch, sie ist herzhaft, schlicht und befreiend.

Freude verbindet und ermöglicht Begegnung. Aber nicht nur meine Begegnung mit dem anderen, auch die des anderen mit mir. Sie bewirkt Befreiung und Mut. Sie ist großzügig und wohlwollend. Manchmal ist Freude Glückseligkeit und manchmal ist Freude Liebe.

Freude beflügelt das Herz und lässt staunen. Sie lässt träumen, schwärmen und glauben. Sie ist der Grund, auf dem man über sich hinauswachsen kann. Sie verdient einen großen Raum, denn sie ist unverzichtbar. Sie ist nicht wegzudenken. Jeder Mensch braucht Freude in seinem Leben. Die Leichtigkeit des Seins.

Aber Freude ist nicht gegeben. Wir verlieren sie im Laufe unseres Ankommens, ohne es zu wollen. Ganz egal wo wir ankommen und in was wir ankommen: Immer besteht die Gefahr, dass wir dabei die Freude gerade an dem verlieren, mit dem wir umgehen. Und ja, ich weiß: es gibt bestimmt vieles, was sich zu pflegen lohnt. Aber die Freude ist einfach da und doch nicht für mich allein. Freude am Erkennen der Wahrheit, meine Freude am Dasein, sie strahlt aus und feiert Geburtstag. Freude ist ein Geschenk. „… dass eure Freude vollkommen werde!“ (Joh 15,11) – so soll es irgendwann sein. —