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Ich bin der wahre Weinstock

Johannes 15, 1 – 27, 3. Mai 2020 in der Übersetzung von Johannes Lauten

Ich bin der wahre Weinstock, mein Vater ist der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er hinweg, und jede die Frucht trägt, reinigt er, damit sie reichere Frucht erbringe. Ihr seid schon auf der Erde geläutert worden durch das Wort, dass ich zu euch sprach. Bleibet Treue bewahrend in mir, und ich bleibe in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so kann auch euer ewiges Wesen nicht reifen, wenn ihr nicht bleibet in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer mein Wesen in sich bewahrt, in dem werde ich wirken, und er wird reiche Geistesfrucht erbringen; denn ohne mich vermögt ihr nichts. Wer mein Wesen nicht in sich bewahrt, wird vereinsamen und verdorren, wie eine Rebe, die abgeschnitten wurde. Man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und verbrennt sie. Wenn ihr mich in euch bewahrt und die Gedankenkräfte, die von mir ausgehen, euch erhalten bleiben, dann werdet ihr bitten können, was immer ihr wollt, und es wird euch gegeben werden. Darin erst wird mein Vater geoffenbart, dass ihr reiche Geistesfrucht erbringt und werdet so meine wahren Jünger. Wie mich der Vater in der Kraft seiner Liebe trägt, so bilde ich an eurer Geistgestalt mit der Kraft meiner Liebe. Bleibet in dieser meiner Liebe. Wenn ihr meine Geistesziele in euch lebendig erhaltet, dann bleibt ihr Treue bewahrend in meiner Liebe, so wie ich die Weltenziele meines Vaters in mir trage und bleibe in seiner Liebe.

Alle diese Worte habe ich zu euch gesprochen, auf dass meine Freude in euch wirke und eure Freude ihre Vollendung finde. Dies ist mein Geistesauftrag an euch: Liebet euch, einer den andern, so wie ich euch geliebt habe. Eine größere Liebe kann niemand haben, als das er sein Leben einsetzt für seine

Freunde. Meine Freunde seid ihr immer dann, wenn ihr meinen Willen in euer Handeln aufnehmt. Ich will euch nun nicht mehr Diener oder Knechte nennen, denn der Diener überschaut nicht, was sein Herr tut. Ich will euch Freunde nennen, denn alles, was ich vom Vater vernommen habe, das habe ich euch zur Erkenntnis übergeben. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch zu mir erwählt und habe euch bestimmt, den Erdenweg zu gehen und euer Schicksal zu vollenden; und die Schicksalsfrucht eures Erdenweges soll euch erhalten bleiben. Denn was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen das wird er euch geben. Dies sei euer Geistesziel auf Erden: Liebet euch, einer den andern.

Wenn die Welt euch hasst, so sollt ihr wissen, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr aus der Welt hervorgegangen, die Welt würde lieben was ihr angehört. Ihr aber stammt nicht von dieser Erde, seit ich euch aus dem Menschenreich zu mir erwählt habe. Darum hasst euch die Welt. Gedenket des Wortes, dass ich zu euch gesprochen habe: Ein Knecht ist nicht wichtiger als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, so werden auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort nicht in sich bewahrt haben, so werden sie auch euren Worten kein Gehör schenken, sondern in allem werden sie euch entgegen wirken um meines Ich-Wesens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Wäre ich nicht gekommen und hätte zu ihnen gesprochen, sie wären ohne Schuld. Nun aber können sie ihrer Schuld nicht ausweichen; denn wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke getan in ihrer Mitte, welche nie ein anderer vollbringen konnte, sie hätten keine Schuld. Nun aber haben sie meine Taten mit Augen gesehen und dennoch mich und meinen Vater gehasst. So geht in Erfüllung das Wort, dass in ihrem Gesetzt geschrieben ist: „Ihr Hass gegen mich ist ohne Grund.“

Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater – der Geist der Wahrheit, der ausgeht vom Vatergott -, dann wird er mein Wesen offenbaren auf Erden, und auch ihr sollt aus meiner Kraft wirken, denn seit dem Urbeginne seid ihr verbunden mit mir.