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Thomas

Johannes 20, 19 – 29, 19. April 2020 in der Übersetzung von Johannes Lauten

Als es nun spät geworden war an diesem ersten Tage nach dem Sabbat und die Türen zu den Jüngern verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Der Friede sei mit euch. Und indem er so sprach, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Freude durchpulste die Jünger, dass sie den Herrn schauten.

Und zum zweiten Mal sprach Jesus zu ihnen: Der Friede sei mit euch. Wie der Vater mich gesandt hat, so entsende ich nun euch. Mit diesen Worten blies er ihnen seinen Atem ein und sprach zu ihnen:

Nehmet auf den Hauch des Heiligen Geistes. Wenn ihr den Menschen die Last der Verfehlungen abnehmt, so soll sie von ihnen genommen sein; werdet ihr ihnen die Kraft geben, sie selbst zu tragen, so soll ihnen diese Kraft erwachsen.

Thomas, einer von den Zwölfen, welcher der Zwilling genannt wurde, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. So sprachen die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn geschaut. Er antwortete ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Prägemal der Nägel sehe und lege meinen Finger auf die Nagelstelle und meine Hand in seine Seite, so will ich es nicht als Wahrheit in mich aufnehmen. Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder im inneren Raume beieinander, und Thomas war bei ihnen. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sprach: Der Friede sei mit euch. Darauf sprach er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände. Und reiche deine Hand und lege sie in meine Seite und werde nicht ungläubig, sondern vertraue dem, was du sahest. Da antwortete Thomas und sprach zu ihm: Du bist es: mein Herr und mein Gott. Jesus sprach zu ihm: Da du mich geschaut hast, hast du Vertrauen gefasst? Wahrhaft groß sind die, die zur inneren Kraft des Vertrauens kommen, auch wenn ihr Auge nicht sieht.

Thomas von Ernst Barlach